MvO Papierwerke Landshut Mittler GmbH & Co. KG
Schön sehen sie aus, die fertig bedruckten Kartons, die die Druckmaschine in einem atemberaubenden Tempo ausspuckt: glänzende, leuchtende Farben, samtig beschichtet und mit den Namen hochwertiger Kosmetikhersteller bedruckt. Bis zu 18.000 Bogen in der Stunde schafft die Riesenmaschine laut der angebrachten Informationstafel. In den Minuten, die wir vor ihr stehen und uns von Daniel Berninghaus, Operational Excellence Manager, die Funktionen erklären lassen, packt der Arbeiter am Ende des Laufbandes mal eben etwa tausend Bogen für die weitere Verarbeitung zusammen.
Wir sind beim Papierwerk Landshut Mittler, (obwohl seit 1996 in Wörth an der Isar ansässig ist der Name der niederbayerischen Hauptstadt noch in der Firmierung geblieben) zu Gast und dürfen mit Geschäftsführer Herrn Günther Berninghaus und seinem Sohn die große Werkshalle besuchen.
Seit seiner Gründung 1914 ist das Papierwerk familiengeführt, mittlerweile in der dritten Generation – und die vierte steht mit Daniel Berninghaus bereit. Das Unternehmen, das mit der Herstellung von Papiertüten für Tee und Kaffee begann, hat sich in seiner bald 110jährigen Geschichte kontinuierlich weiterentwickelt, heute ist es mit rund 14o Angestellten ein attraktiver Arbeitgeber im Landkreis.
Knapp eine halbe Milliarde Faltschachteln verlassen pro Jahr das Werk, zum größten Teil für die Pharmaindustrie, in der die Verpackung natürlich nochmals strengere Kriterien erfüllen muss als in der Kosmetikbranche. Hier kommt es mehr auf die Haptik, das Design und die Farbzusammenstellung an. Um exakt den gewünschten Farbton (immer wieder) herstellen zu können, besitzt das Papierwerk Mittler eigens eine auf das Gramm genau einstellbare Farbmisch-Maschine und die dazugehörigen Farbexperten.
Nach dem Druck werden die Kartons in einem nicht weniger rasanten Tempo gestanzt, geklebt und dann flach verpackt ins Hochregallager gebracht, von dem aus sie dann versendet werden.
Am Anfang einer jeden Faltschachtel steht das Design: in der hauseigenen kreativen Grafikabteilung werden, unterstützt von einer hochmodernen Druckvorstufe und CAD-Spezialisten, nach Kundenwünschen und Branchenvorgaben individuelle und innovative Faltschachteln entworfen. Auszubildende im Bereich Mediengestaltung stellten Ihre eigenen Ideen und Kreationen in einer kleinen, aber beeindruckenden Präsentation vor.
Die Ausbildung ist und war immer schon ein wichtiger Bereich für die Geschäftsführung. Zurzeit bieten die Papierwerke Plätze in sechs unterschiedlichen Ausbildungsrichtungen an, von der Industriekauffrau bis zum Packmitteltechnologen. Bedarf besteht: die Auftragsbücher sind voll, Verpackungen aus Papier statt Plastik nehmen stark zu – das freut die Geschäftsführung auch aus Umweltschutzgründen: Schon lange, bevor Nachhaltigkeit zum Schlagwort wurde hat man bei Papierwerk Landshut Mittler möglichst umweltschonend und ressourcensparend produziert. Erreicht wird das mittlerweile auch durch Emissionsreduzierung, mineralölfreies Drucken und Kartonoptimierung. Die Umweltmaßnahmen betreffen auch das Werk selbst: mit einer Anlage zur Wärmerückgewinnung und Sonnenschutzverglasung wird Energie gespart, das Dach ist zum größten Teil begrünt und aus dem abgeleiteten Regenwasser ist sogar ein kleines Biotop entstanden. So wird auch hier für eine „packende Zukunft“ gesorgt.
Nach dem Besuch des Papierwerk Landshut Mittler sieht man auch die einfachste Verpackung mit anderen Augen, weil man weiß, mit wieviel Sorgfalt und Aufwand sie produziert wurde – und lernt die kleinen (Verpackungs)-Kunstwerke für die Kosmetikbranche noch mehr schätzen.
Mitglied im MCN können natürliche Personen (persönliche Mitgliedschaften) sowie Firmen und Institutionen (Unternehmensmitgliedschaften) werden.